Aya

1953
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Bismillahi Al-Rahman Al-Raheem

Eine Allianz mit den USA ist ein großes Verbrechen, das der Islam verbietet

Im Golfkrieg, der 1991 gegen den Irak geführt wurde, haben die USA eine internationale Allianz gebildet, um diesen Krieg zu führen. Anschließend wurde die so genannte „Neue Weltordnung“ ins Leben gerufen, in der Bemühung, der Welt ihre Hegemonie aufzuzwingen. Heute bemühen sich die USA um die Schaffung einer neuen internationalen Allianz und behaupten, dies diene der Bekämpfung des Terrorismus. Dabei liegt ihr eigentliches Ziel darin, die „Neue Weltordnung“ so weit voranzutreiben, dass sie die Welt noch stärker umklammern, insbesondere die islamische Welt mit den zentralasiatischen Staaten, die sich den USA noch nicht unterworfen haben. Hierzu gehören auch solche Staaten, die eine Bedrohung für den Einfluss der USA darstellen, wie z.B. China.

Hierbei widmen wir uns nicht der Suche nach den Drahtziehern der Attentate auf New York und Washington am 11.9.2001. Wir können jedoch versichern, dass die USA ihren Verdacht gegen Ibn Laden ohne jeglichen Beweis äußerten. Nicht ein einziger amerikanischer Verantwortlicher wagt die Behauptung, einen Beweis oder Beleg gegen Ibn Ladin zu haben. Das einzige, was sie vorbringen können, ist, dass er der Hauptverdächtige sei. Er selber wies in einer Erklärung jeden Zusammenhang mit dem Anschlag eindeutig zurück. Auch die Taliban-Regierung dementierte ausdrücklich jede Verbindung und forderte Beweise für die Beschuldigung, um ihn im Falle einer Überführung zur Rechenschaft zu ziehen. Dazu sind die USA jedoch nicht imstande. Überdies ist den Experten bewusst, dass die Nachrichtendienste der USA die Bewegung der Taliban mittels Pakistan durchdrungen haben und dementsprechend auch die Organisation Ibn Ladens „Al-Qaida“. Wenn also Ibn Laden der Drahtzieher dieser Anschläge gewesen wäre, so hätten die USA darüber Kenntnis gehabt, insbesondere da ein solches Attentat einer großen Anzahl ausführender Personen und einer langen Vorbereitungszeit bedarf.

In derartigen Situationen sind wir die vorsätzlichen Lügen und Irreführungen der USA gewöhnt. So gerieten nach dem Anschlag auf die FBI-Zentrale in Oklahoma 1995 sogleich die Araber und Muslime unter Verdacht. Kurz darauf wurde der wahre Täter gefunden: ein Amerikaner. Als sie die Pharmazie-Fabrik im Sudan zerstörten, behaupteten sie, es sei eine Rüstungsfabrik, obwohl sie zweifelsohne wussten, dass es ein Pharmaziebetrieb war, denn sie sind, was den Sudan betrifft, über jedes Detail im Bilde. Mit dieser Tat wollten sie gegen sie gerichtete zornige Stimmen im Innern beruhigen. Und nachdem sich die Gemüter der eigenen Bürger beruhigt hatten, entschuldigten sie sich beim Sudan für die Bombardierung. Etwas in die Richtung taten sie auch nach den Luftangriffen auf Libyen. Derzeit ist anzunehmen, dass die USA bereits Wissen darüber haben, wer hinter den jetzigen Anschlägen steckt, aber dies bewusst ignorieren und die Verdächtigungen in eine andere Richtung lenken, um eine Reihe von Vorteilen zu verwirklichen: Die öffentliche Meinung wird zufriedengestellt und dem Zorn nach dem schweren Schock wird Rechnung getragen. Der Machteinfluss in der Welt, insbesondere in Zentralasien, wird ausgedehnt. Die verschiedenen Staaten der Erde, speziell die Erdölstaaten, werden zur Kasse gebeten, um ein Vielfaches von dem wieder einzunehmen, was sie aufgrund der Zerstörungen verloren haben. Der Islam wird als Feindbild der westlichen Kultur aufgebaut, um die Anhänger dieser Kultur in einem Zustand der Kampfbereitschaft zu halten.

Am 14.9.2001 lud der Mitarbeiter des amerikanischen Außenministers William Beerenz die arabischen Botschafter zu sich ein und gab ihnen zu verstehen, nach welchen Richtlinien die von seiner Regierung gebildete Allianz laufen wird: 1. die Ankündigung der Unterstützung der amerikanischen Unternehmung in offener und ausdrücklicher Form; 2. die Umsetzung gewisser Maßnahmen, wie die Festnahme von Personen, die Schließung von Büros und das Nachspüren von Finanzierungsquellen, 3. die Kooperation mit den Vereinigten Staaten im Bereich des Austausches von Sicherheitsinformationen und die Bereitwilligkeit, sich der amerikanischen Militäraktionen anzuschließen sowie unterstützend einzugreifen, wenn die amerikanische Antwort feststeht. Anschließend verteilte das amerikanische Außenministerium ein Dokument an die arabischen, europäischen, lateinamerikanischen und asiatischen Staaten, das sich auf die allgemeinen Prinzipien bezieht, die Washington in seinem sogenannten Krieg gegen den Terrorismus befolgen will. Sie ließen wissen, dass die Arbeit mit den Europäern unter dem Motto „Kooperation“ läuft. Alles, was im Zusammenhang mit der Gruppe der arabischen und einiger asiatischer Staaten, unter ihnen Pakistan, steht, geschieht unter dem Motto „Forderungen“ bzw. „Befehle“, wobei Washington dies nicht mit den Staaten diskutieren wird, sondern kurz und bündig fragt: Seid ihr für Amerika oder für den Terrorismus?

Muslime:
Nach islamischem Recht ist es eure Pflicht, diese amerikanische Forderung zurückzuweisen, die euch gering schätzt und verachtet. Es sind gewiss nicht die USA, die im Besitz hoher Werte sind, um euch vorzuschreiben, was ihr befürworten und was ihr bekämpfen sollt. Ihr seid die Besitzer der göttlichen Botschaft, und ihr seid es, die die Rechtleitung und das Licht für die Menschheit tragen. Allah (t.) beschreibt euch mit den Worten:


„Ihr seid die beste Gemeinde, die für je die Menschen entstand. Ihr gebietet das, was Rechtens ist, und verbietet das Unrecht, und ihr glaubt an Allah.“ (Sure Al-Imran, Vers 110)
Die Gesetze dieser Botschaft verbieten Feindseligkeiten gegen nichtkämpfende Zivilisten ebenso wie sie das Töten von Kindern, Greisen und nichtkämpfenden Frauen verbieten, selbst wenn sie sich auf dem Schlachtfeld befänden. Sie untersagen Entführungen ziviler Flugzeuge mit unschuldigen Passagieren ebenso wie die Zerstörung von Häusern und Büros, in denen sich unschuldige Zivilisten befinden. Alle diese Formen der Feindseligkeiten gelten im Islam als verboten und werden deshalb von Muslimen nicht getan. Was aber den Jihad zur Bekämpfung des Feindes betrifft, der Übergriffe gegen Muslime vornimmt, ihren Boden gewaltsam einnimmt, ihre Reichtümer plündert und sie zu dominieren versucht, so ist der Kampf zulässig, ja sogar vorgeschrieben. Er stellt die höchste Spitze des Islam dar. Allah sagt:

  „Und rüstet gegen sie auf, soviel ihr an Streitmacht und Schlachtrossen aufbieten könnt, damit ihr Allahs Feind und euren Feind abschreckt.” (Sure Al-Anfal, Vers 60)

Der Gesandte Allahs sagte: „Das Haupt der Sache ist der Islam, ihr Pfeiler das Gebet und ihre höchste Spitze der Jihad.“


Muslime:

Es steht euch islamisch nicht zu, den USA das zu geben, was sie euch vorzuschreiben versuchen: Euch ist nicht erlaubt, ihren Befehlen ergeben zu sein und ihnen eure Unterstützung, gleich welcher Art, zu gewähren. Dabei ist es gleichgültig, ob es sich um Sicherheitsinformationen, um Erleichterungen beim Durchqueren von regionalem Boden, Luft oder Gewässern handelt. Es ist nicht zulässig, ihnen Militärstützpunkte zur Verfügung zu stellen, noch ist eine Koordination oder eine Zusammenarbeit in irgendeiner militärischen Angelegenheit gestattet. Ebenso wenig ist es erlaubt, ihrer Allianz beizutreten und ihnen Loyalität entgegenzubringen, denn sie sind ein Feind des Islam und der Muslime. Allah sagt:
„O ihr, die ihr glaubt, nehmt euch nicht Meine Feinde und eure Feinde zu Verbündeten, indem ihr ihnen Zuneigung entgegenbringt, wo sie doch die Wahrheit leugnen, die zu euch gekommen ist [...].“ (Sure Al-Mumtahana, Vers 1)

Allah, der Erhabene weist uns darauf hin, welche Empfindungen sie für den Islam und die Muslime hegen und sagt:

„Schon wurde Hass aus ihrem Mund offenkundig, aber das, was ihr Inneres verbirgt, ist schlimmer. Wahrlich, wir machten euch die Zeichen klar, wenn ihr es nur begreift. Seht da! Ihr seid es, die ihr sie liebt, doch sie lieben euch nicht; und ihr glaubt an das ganze Buch.“ (Sure Al-Imran, Vers 118-119)

Wir spürten ihren Hass an der Verhaltensweise der Verantwortlichen und selbst am Verhalten der einfachen Menschen, nachdem böswillige Juden sie dazu angestiftet haben und ihnen vormachten, die Muslime seien Terroristen, so dass es zu Anschlägen gegen Moscheen und zu Übergriffen gegen muslimische Frauen auf den Straßen kam. Präsident Bush hat indes den Krieg, den er als Vergeltung für die Attentate des 11. September auf New York und Washington führen will, am 16.9.2001 mit seinen eigenen Worten als Kreuzzug bezeichnet. Wie können die USA von den Muslimen verlangen, sich ihren Reihen anzuschließen, während ihr Präsident ganz unverfroren verkündet, dass er einen Kreuzzug gegen all die Muslime führen will, die sich nicht vor den USA niederknien, und nicht nur gegen Ibn Laden und Afghanistan. Es ist die Erniedrigung schlechthin, die Unterjochung und ein absoluter Beherrschungswille über die Schicksale der Völker. Dieser Hochmut und diese Arroganz haben den Hass gegen die USA in den Gemütern der Völker – und nicht nur der Muslime - erzeugt und sie dazu veranlasst, sich selbst zu opfern, um den USA zu schaden und sich an ihnen zu rächen. Mit anderen Worten: Die USA ernten, was sie gesät haben.


Muslime!

Ihr seid eine einzige Umma. Allah (t.) sagt:

„Wahrlich, die Gläubigen sind Brüder.“ (Sure Al-Hujurat, Vers 10)

Der Gesandte Allahs sprach: „Der Muslim ist des anderen Bruder. Weder fügt er ihm Unrecht zu, noch lässt er ihn im Stich.“ Auch sagte er: „Der Muslim ist des anderen Bruder. Er fügt ihm weder Unrecht zu, noch lässt er ihn im Stich, noch verachtet er ihn.“ Und er sagte: „Der Gläubige ist für den anderen wie ein festes Bauwerk. Der eine Teil stützt den anderen.“ Des Weiteren sprach der Gesandte (s.): „Die Gläubigen in ihrer Fürsorge, ihrer Barmherzigkeit und ihrer Zuneigung zueinander ähneln einem Körper. Wenn ein Körperteil schmerzt, reagiert der übrige Körper mit Schlaflosigkeit und Fieber.“ Außerdem sagte er: „Die Muslime sind gleichen Blutes. Die Verpflichtung, die der Niedrigste unter ihnen eingeht, gilt für sie alle, und den Schutz, den der Entfernteste unter ihnen gewährt, ist für sie alle bindend. Sie halten wie eine Hand gegen die anderen zusammen.“ Der Gesandte (s.) schrieb kurz nach der Hijra im Dokument von Medina, indem er den Zustand der Muslime folgendermaßen beschrieb: „Unter allen übrigen Menschen sind sie (die Muslime) wahrlich eine Umma […] und unter allen (übrigen) Menschen sind die Gläubigen einander verbunden. Der Friede der Gläubigen ist einer für jeden von ihnen. Kein Gläubiger schließt ohne den anderen Gläubigen Frieden während des Kampfes auf dem Wege Allahs.“

Und nun haben die USA ihren Pöbel ausgeschickt, ihre Allianz gebildet, ihre Vorbereitungen getroffen und ihr Ultimatum an Afghanistan gerichtet, mit dem Willen, es in unrechter und feindseliger Weise zu unterwerfen. Die USA drohen den gesamten muslimischen Ländern und haben angekündigt, dass ihr Krieg viele Jahre andauern wird. Eure Regenten, liebe Muslime, sind feige Agenten, die ihren Glauben und ihre Ehre verloren haben und dazu übergegangen sind, sich wie Sklaven gegenüber dem Hochmut der USA zu verhalten. Was sie betrifft, ist jede Hoffnung verloren. Gestattet ihr nun diesen Regenten, in ein Bündnis mit den USA zu treten und euch mit hineinzuziehen, um eure muslimischen Brüder zu töten? Überlasst ihr es euren Herrschern, Amerika die Benutzung eurer Flughäfen, eurer Häfen, eures Luftraums und eures Bodens zu gewähren, um von dort aus ein muslimisches Land zu besetzen? Lässt ihr es zu, dass sie eure Armee in einen Diener umformen, den die USA zur Tötung eurer gläubigen Brüder nutzt? Bei Allah, die Machenschaft jener Regenten ist eines der abscheulichsten, gewaltigsten Verbrechen. Wahrlich bei Allah, es ist eine große Schande und eine noch größere Sünde, wenn ihr ihnen erlaubt, das auszuführen, was Amerika verlangt. Die akute, eilige und euch vorgeschriebene Arbeit besteht darin, die Regenten daran zu hindern, den USA Tür und Tor zu öffnen, und sie dazu zu zwingen, sie aus allen muslimischen Ländern zu vertreiben.

Die fundamentale Tätigkeit jedoch, die die Probleme der islamischen Umma lösen kann, besteht in der Errichtung des rechtgeleiteten Kalifats, dass die Länder und Völker der Muslime in einem einzigen Staat eint und die Botschaft des Islam in die gesamte Welt trägt. Allah (t.) sagt:

„Und haltet allesamt am Seil Allahs fest und spaltet euch nicht.“ (Sure Al-Imran, Vers 103)

Wenn ihr Muslime, aus einem Staat bestündet, unter dem Banner eines Kalifen, und am Buch Allahs und an der Sunna Seines Gesandten festhieltet, hätten dann die USA oder ein anderer Kufr-Staat euch nach dem Leben getrachtet, sich euch gegenüber derart erdreistet und sich eure Regenten zu Sklaven gemacht, ohne euch jegliche Beachtung zu schenken? Bei Allah, wahrlich nicht! So erhebt euch zur grundlegenden Arbeit, mit der ihr eure Umma und die gesamte Welt rettet.
„Und Allah ist mit euch, und Er wird euch eure Taten nicht schmälern.“ (Sure Muhammad, Vers 35)

1. Rajab al-haram 1422 n.H.

 

Hizb-ut-Tahrir

18.09.2001
   
 


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